Back to civilization

Weiter ins Hotel am Rande von Funchal. Von der Welt draußen hatten wir sieben Tage nichts mitbekommen. Boris Johnson ist plötzlich britischer Premierminister, Marco Reus Fußballer des Jahres. Es fällt uns schwer, im Hotel anzukommen. Anfangs empfinden wir alles als laut und hektisch und vor allem voll. Wir müssen wieder darauf achten, was wir so anziehen.

 

In einer Bewertung auf booking.com oder so würde man schreiben: Hotel prima, schön angelegt, das Essen wirklich gut. Wobei ein Abendessen bei uns wie ein Eishockeyspiel aus drei Teilen besteht. Im ersten Drittel wird sich lautstark darum gestritten, wer am Tisch neben Mama sitzen darf. Im zweiten Teil – wenn das Essen auf dem Tisch ist - kratzt du Petersilie oder so von den Kartoffeln und überredest die Kinder, doch wenigstens irgendwas zu probieren. Und im Schlussdrittel schließlich sammelst du das Gröbste vom Tisch und Boden zusammen, entschuldigst dich bei der Bedienung und stiehlst dich davon.  

 

Auch der „blonde Mädchen Trick“ zieht wieder. Jeden Abend wird an der Bar Livemusik gespielt. Ob Folklore oder Elton John, Lucy und Leyla tanzen mit. Zum Kaffee abends an der Bar gibt es kleine Täfelchen Schokolade. Zuerst spendieren andere Urlauber ihre Schokolade, dann die Bedienungen händeweise. Der Schokoladenberg in unserem Zimmer wächst von Tag zu Tag.

 

So fließen die Tage mit Pool, Fitness, kleinen Ausflügen und Essen dahin. Lucy freundet sich mit einer gleichaltrigen Engländerin an. Es ist niedlich anzusehen, wie die beiden miteinander spielen, ohne einander zu verstehen.

 

Und dann noch der Durchbruch: Nach Monaten vergeblichem Schwimmunterricht macht es bei Lucy "Klick" und sie schwimmt durch das große Becken, jeden Tag etwas mehr. Auch das macht unsere Zeit auf Madeira unvergessen.